Neue "Griebsche" für Schaugarten

Von Sigrid Werner

 

Eine Neu-Templinerin hat zwei Eichenskulpturen für die Kurmeile gesponsert. Sie will sich damit für die tolle Aufnahme in ihrer neuen Wahlheimat bedanken. Pünktlich zum Osterspaziergang konnten die Kunstwerke eines Herzfelder Holzbildhauers aufgestellt werden.

 

 UCKERMARK. Der Apfelsorten-Schaugarten des Templiner Ortsvereins des Naturschutzbundes (NABU) an der Kurmeile ist wieder um eine Attraktion reicher, oder besser zwei. Dieser Tage konnten die zwei bereits mächtig verfaulten Apfel-Skulpturen aus Kiefernholz im Eingangs-bereich zur Kurmeile hinter der NaturTherme durch neue Holzskulpturen ersetzt wer-den. Sie sollen nun dem Wetter besser trotzen. Zu verdanken haben das der NABU und die Stadt drei engagierten Templinern: Sabine Wonitzki als Sponsorin, Bernhard Kuhnwald als helfende Hand beim Aufstellen und Holzbildhauer Jens Hermann aus Herzfelde, der die Figuren aus Eichenholz heraussägte.

 Sabine Wonitzki (69), die fast auf den Tag genau vor fünf Jahren nach Templin gezogen war, um ihrer Tochter näher zu sein und noch einmal Neues zu wagen, hatte sich schnell nach einem neuen Betätigungsfeld umgeschaut. Im Apfelsorten-Schaugarten des NABU fand sie ihr erstes Ehrenamt. Schon länger hatte sie der Anblick der immer weiter verfallenden hölzernen „Appelgriebsche" neben der Hinweistafel geärgert.

 Vor diesem Hintergrund sei sie auf die Idee gekommen, neue Figuren auf eigene Kosten in Auftrag zu geben. ,,Es sollte ein Dank an Templin und die vielen netten Templiner sein, die mich hier so gut aufgenommen haben", sagte sie. In ihrem Nachbarn Bernhard Kuhnwald habe sie nicht nur einen guten Berater gefunden, der wusste, welchen Künstler man dafür ansprechen konnte, sondern auch einen unverzichtbaren praktischen Helfer für ihr Projekt. Der Templiner hatte dann auch die Technik organisiert, um den 110 Kilogramm schweren

 

Eichen-Apfel und die rund 80 Kilo-gramm schwere Birnenhälfte an Ort und Stelle zu bringen und im Boden einzubetonieren. Nun wünschte sich die Sponsorin vom NABU nur noch, dass auch die Hinweis-tafel auf den Sortenschaugarten wieder neue Farbe erhält. Ortsgruppenmitglied Nicole Spundflasch konnte sie beruhigen. Das sei in Arbeit. Allerdings wolle man es nicht bei frischer Farbe belassen, sondern die Karte auch aktualisieren. Denn inzwischen zählt das Areal rund 300 Obstbäume, deren Anpflanzung und Pflege von mehr als 150 Baumpaten mit-finanziert werde. Auf der Schautafel soll auch über die neuen Standorte und exakten Sorten informiert werden. Dazu erfolge eine Nachbestimmung der Sorten durch einen Pomologen (Obstbaukundler). Die konnte in den vergangenen Jahren nicht vollständig erfolgen, weil wegen der Spätfröste viele Bäumchen keine Früchte trugen. Zudem hatte die Stadt Templin im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen den Sortenschaugarten um rund 70 Birnenbäume ergänzt. Für die gebe es zwar schon etwa zwei Dutzend Paten. Aber weitere Baumpaten werden noch gesucht. Mit 25 Euro pro Baum könnte dann auch deren Namensschild an einem Baum verewigt werden. Baumpaten dürften natürlich von ihrem Baum naschen und erhalten jährlich eine Flasche Saft.

 Mit dem Geld würde dann der Pflegeschnitt für die Bäume, Baumschutz und andere Arbeiten auf den Streuobstwiesen finanziert. Viele kleinere Arbeiten erfolgen indes durch ehrenamtliche Mitstreiter wie Sabine Wonitzki, die regelmäßig mit Kabelbindern und Schildern in dem Sortenschaugarten unterwegs ist. Sie schaut nach dem Rechten, ersetzt abgerissene Schilder, befestigt Schutzzäune und geht Hinweisen der Baumpaten nach, die sich aus der Ferne um ihre Bäumchen sorgen. Wenn es Corona zulasse, wolle man auch wieder mit Oberschülern Arbeitseinsätze organisieren.

 

Kontakt zur Autorin: s.werner@nordkurier.de


 

 

Aus der Templiner Zeitung vom 01.04.2021, Seite 15, mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

 

 

Zuletzt geändert: 01.04.2021