Projektskizze

Entwicklung Naturerlebnisgebiet Kleiner Petznicksee

1.         Projektzielstellung

 

Die Petznicker Wiesen werden durch eine Betonrohrleitung, die der wahrscheinlich  bei der Errichtung der Eisenbahnstrecke Prenzlau- Templin im Jahre 1902  verlegt wurde, entwässert. Die  bis zu einer Tiefe von 4 m liegende Rohrleitung ist in einen desolaten Zustand, so das die Funktionstüchtigkeit nicht mehr gegeben ist. Mitte der 80-iger Jahre verstopfte die Rohrleitung erstmalig, so das eine ca. 3 ha große Wasserfläche entstand. Die Funktionsfähig konnte nur noch bedingt  hergestellt werden.

Seit nunmehr 3 Jahren  ist der Wiesenkomplex nur noch bedingt nutzbar, da sich eine Wasserfläche  je nach Wasserstand von 3-5 ha gebildet hat. Der weitere Anstieg der Wasserfläche  im Winter 2001/2002 machte eine Nutzung der Flächen nicht mehr möglich.

Der Pachtvertrag  wurde deshalb 2002 mit dem Nutzer  gekündigt.

Die  vom Wasser-Boden- Verband erarbeiteten Lösungsvarianten sind zum teil aus eigentumsrechtlichen Gründen nicht realisierbar und der erforderliche Finanzbedarf  übersteigt den Wert der Flächen( siehe Anlage)

Die unmittelbare Nähe zum Ort Petznick und dem Ferienobjekt Birkenhain bieten die Möglichkeit, ein Naturerlebnispfad einzurichten.

Es hat sich hier eine vielfältige Fauna und Flora entwickelt, die eine Ausweisung als geschützter Landschaftsbestandteil( GLB) rechtfertigt.

 

2.         Naturausstattung

 

Die Flächen wurden  bis 2001 als Weide genutzt. Die Niedermoorflächen waren als Feichtweide anzusprechen. Es dominierten hier Gr. Ampfer, Quecke, Knick Fuchsschwanz, Kriechfingerkraut und Sumpfdotterblume. Mit Ausnahme der Sumpfdotterblume sind die Arten typische Vertreter feuchter Weiden.  Die zum Acker und Eisenbahntrass ansteigenden Flächen  nahmen in der Feuchtigkeit  schnell ab. Hier sind  zur zeit immer noch Vertreter  von Frischwiesen zu finden mit teilweiser Tendenz zum  Sandtrockenrasen. Typische Vertreter sind  hier Wiesen Labkraut, Deutsches Weidelgras und Acker Witwenblume. Die Tendenz zum Halbtrockenrasen  zeigen die Arten Bergsandknöpfchen, Bauernsenf, Hasenklee und  Rotes Strausgras. Auf der Fläche befindet sich noch ein eindrucksvoller Birnbaum und eine Eichengruppe. Das Birkenwäldchen ist zur Zeit ca. 1m überflutet.

Eine genaue faunistische- und floristische Erfassung des Gebietes erfolgt 2002.

Den herausragenden Wert ergibt des Gebietes  ergibt sich durch die Bildung einer 3-5 ha  großen  Wasserfläche. Schon im ersten Jahr  wurde die Wasserfläche durch die Rotbauchunke besiedelt. Inzwischen hat sich eine eindrucksvolle Population gebildet. An weiteren Lurch- und Kriechtierarten wurden bisher nachgewiesen:

            Wasserfrosch

            Laubfrosch

            Erdkröte

            Waldeidechse

            Zauneidechse

            Ringelnatter

 

Mit weiteren Arten ist zu rechnen. Eine genaue Artenerfassung erfolgt im Jahre 2002 durch die Jugendgruppe des NABU.

 

 

 

Die Wasserfläche und die angrenzenden Feuchtgebiete beherbergen  eine artenreiche Brutvogelfauna. Hervorzuheben sind insbesondere:

Bekassine                    1-2 BP         

Kiebitz                          1-2 BP

                                  Höckerschwan              1 BP

                                  Schellente                      1 BP

                                 Kl. Ralle                               BV

                                 Knäkente                           BV

                                Rothalstaucher              1 BP

Die Wasserfläche  hat weiterhin als Nahrungs- und  Rastgewässer Bedeutung. Die niedrige Vegetation  bietet insbesondere Limikolen gute Bedingungen. Im Frühjahr und Herbst wurden  verschiedene seltene Arten nachgewiesen, wie z. B.:

                       

 Dunkler Wasserläufer

                                  Bruchwasserläufer

                                  Uferschnepfe

 

Regelmäßige Nahrungsgäste sind Fischreiher, Weiß- und Schwarzstorch, Seeadler, Baumfalke und Habicht.

 

 

3.         Pflege- und Entwicklungsmaßnamen

 

Ziel des Projektes ist es den Ablauf in den Petznicksee  gänzlich zu verschließen und ein Gewässer  mit stark wechselnden Wasserstandsdynamik zu entwickeln. Die angrenzenden ehemaligen Weideflächen sollen  künftig als Mähwiese genutzt werden. Auf eine Düngung, Neuansaat und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln  wird verzichtet.

Vom Pappelweg  wir parallel zum Bahndamm bis zum Erholungsobjekt Birkenweg  ein Wanderweg entwickelt. Entlang des Weges hat man ein eindrucksvoll Einblicke in das Feuchtgebiet. Entlang des ehemaligen Bahndammes machen sich um die Unebenheiten auszugleichen geringfügige Aufschüttungen notwendig.

Wenn der Weg nicht verlassen wird, ist die Fluchtdistanz der Wasservögel auch relativ  kurz, so das  gute Beobachtungsmöglichkeiten bestehen.

Auf dem  Hügel am Erholungsobjekt Birkenweg hat man einen sehr schönen Ausblick auf beide Teile des Feuchtgebietes. Hier soll ein Aussichtpunkt entstehen. Durch Einbau einer Klapptür besteht für jeden Interessenten die Möglichkeit den Aussichtspunkt zu nutzen. Die Betreuung und laufende Instandhaltung der Plattform wird von Herrn Peck übernommen.

Zwischen dem Wanderweg und der still gelegten Eisenbahnlinie wird eine Obstgehölzreihe  mit alten Apfelsorten gepflanzt.

Der vorhandene Koppelzaun wird mit Ausnahme  des Flurstückes 180 abgebaut.

Zur Wasserrückhaltung  wird der vorhandene Rohrleitung im  Kontrollschacht abgedichtet und der Schacht mit bindigen Material zugeschüttet.

Weiterhin sollen die ersten 3 Betonrohrteile entnommen werden und  der Ablauf zugeschüttet werden. Die Acker- Wiesengrenze soll ebenfalls mit einer Baumreihe abgegrenzt werden.

Am Anfang des Erlebnispfades (Pappelweg) und an der Aussichtsplattform sind zwei Hinweistafeln zur Biotopausstattung und Geschichte des Gebietes aufzustellen.

 

 

Zuletzt geändert: 18.03.2016