Seeadler-Horstbaum in Uckerland gefällt

Prenzlau 06.05.2020

Seeadler sind seltene Wildvögel und stehen unter besonderem Na-turschutz. Einige Tier-feinde wollen das offen-bar nicht akzeptieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Baum mit dem Horst eines Seeadlerpaares wurde in der Gemeinde Uckerland von unbekannten Tätern illegal gefällt.                                                                              Foto: Kreisverwaltung Uckermark, Prenzlau.

 

Bislang unbekannte Täter haben in der Gemeinde Uckerland einen sogenannten Horstbaum eines geschützten Seeadlerpaares illegal gefällt. Wie der Landkreis Uckermark am Mittwoch mitteilte, haben die Täter zudem die Eier der Seeadler beziehungsweise die geschlüpften Jungen der Vögel aus dem zerstörten Nest entnommen und beseitigt.

 

Horstzerstörung ist Straftat

Nach Angaben der Umweltbehörde des Landeskreises handelt es sich bei dieser verbotenen Fällaktion um eine Straftat. Die Behörde hat die Straf-verfolgungsbehörden eingeschaltet. Den Tätern drohen Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren. Als Grund für die Tat wird vermutet, dass geplant ist, Windkraftanlagen zu bauen. Der gefällte Baum befindet sich in der Nähe eines Eignungsgebietes für Windräder. Durch den strengen Schutz der seltenen Seeadler erhalten Windkraftanlagen in betroffenen Bereichen keine Genehmigung.

Zuletzt keine illegalen Fällungen

Bereits in den Jahren 2016 und 2017 hat es ähnliche Fälle in der Uckermark gegeben. Seit 2018 organisieren der Naturschutzbund Deutschland (NABU), die Windkraftfirma Enertrag AG und die Umweltbehörde eine Bewachung ausgewählter Seeadlerhorste. Dadurch kam es in der Zwischenzeit zu keinen weiteren Verlusten. Dieser Horstbaum war jedoch nicht bekannt. Mit einer Flügelspannweite von 2,50 Metern ist der Seeadler der größte heimische Greifvogel. In Brandenburg lebt immerhin rund ein Drittel des bundesweiten Bestandes. Die Kreisverwaltung Uckermark weist unterdessen ausdrücklich darauf hin, dass die Fällung des Baumes nicht zur Aufhebung der Mindestabstände und der Horstschutzzonen für die Windräder führt.

 

Sven Wierskalla


 

 

Aus dem Uckermark Kurier (Webseite) vom 06.05.2020, mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

 

 

Zuletzt geändert: 11.05.2020